Man sollte daran denken, daß die Absicht und der Wille der Seele, - die geistige Entschlossenheit zum Sein und zum Handeln, an zwei Stellen im Körper verankert.
Die Seele oder der Bewußtseinsaspekt, der ein Menschenwesen zu einer vernunftbegabten, denkenden Wesenheit macht, ist durch einen Aspekt dieser Fadenseele an einem «Sitz» im Gehirn «verankert», der in der Gegend der Zirbeldrüse liegt.
Der andere Lebensaspekt, der jedes Atom des Körpers beseelt und das Prinzip des Zusammenhaltes oder der Integration darstellt, findet seinen Weg zum Herzen und ist dort konzentriert oder verankert. Von diesen beiden Punkten aus versucht der geistige Mensch den Mechanismus zu beherrschen
So wird ein Wirken auf der physischen Ebene möglich, und das objektive Dasein wird zu einer vorübergehenden Äußerungsform.
Die Seele mit dem Sitz im Gehirn macht den Menschen zu einer intelligenten, vernunftbegabten Wesenheit, die eigenbewußt ist und sich selbst leitet; er ist sich in verschiedenem Grade der Welt bewußt, in der er lebt, je nach seiner Evolutionsstufe und der dementsprechenden Entwicklung seines Mechanismus.
Dieser Mechanismus äußert sich in dreifacher Form. Da sind vor allem
- die Nadis und die sieben Kraftzentren;
- ferner das Nervensystem in seinen drei Abteilungen:
- das cerebrospinale, das sympathische und das periphere System,
- und schließlich das endokrine Drüsensystem, das als der dichteste oder der nach außen in Erscheinung tretende Aspekt der beiden anderen angesehen werden kann.
Die Seele mit dem Sitz im Herzen ist das Lebensprinzip, das Prinzip der Selbstbestimmung, der Zentralkern positiver Energie, vermittels dessen alle Körperatome am richtigen Platz festgehalten und dem von der Seele ausgehenden «Willen zum Sein» untergeordnet werden. Dieses Lebensprinzip verwendet den Blutstrom als Ausdrucksmittel und Kontrollorgan, und infolge der engen Verbindung des endokrinen Systems mit dem Blutstrom werden die beiden Aspekte der Seelentätigkeit zusammengebracht, um den Menschen zu einem lebendigen, bewußt wirkenden Wesen zu machen, das von der Seele beherrscht wird und die Absichten der Seele in allen Tätigkeiten des täglichen Lebens zum Ausdruck bringt.
Rückzug des Bewußtseins durch den Tod und den Schlaf
Der Tod ist darum in der Tat ein Vorgang, bei dem diese beiden Energieströme aus dem Herzen und dem Kopf zurückgezogen werden, was dann den völligen Verlust des Bewußtseins und die Auflösung des Körpers zur Folge hat.
Der Tod unterscheidet sich vom Schlaf insofern, als beide Energieströme herausgezogen werden.
Im Schlaf wird nur der Energiefaden zurückgezogen, der im Gehirn verankert ist, und wenn dies geschieht, wird der Mensch bewußtlos. Damit meinen wir, daß sein Bewußtsein oder sein Gewahrseinssinn an anderer Stelle konzentriert ist. Seine Aufmerksamkeit ist nicht mehr auf greifbare, physische Dinge gerichtet, sondern wendet sich einer anderen Welt des Seins zu und sammelt sich in einem anderen Rüstzeug oder Mechanismus.
Beim Tod werden beide Fäden zurückgezogen oder im Lebensfaden vereint. Die Lebenskraft hört auf, mit Hilfe des Blutstroms den Körper zu durchdringen, und das Herz stellt seine Funktion ein, ebenso wie das Gehirn aufhört zu registrieren, und so tritt Stille ein.
Das Haus ist leer. Jede Tätigkeit hört auf, ausgenommen jene erstaunliche, unmittelbare Wirksamkeit, die das Vorrecht der Materie selbst ist und in dem Zersetzungsprozeß zum Ausdruck kommt.